Wo wird erst gepoppt und dann getrunken?

Ich weiß nicht, in wie vielen Kreativmeetings ich folgenden Schlagabtausch hörte: Los, lass uns eine Pop-Up-Lösung machen. Au ja, wär klasse. Passt perfekt zur Produktstory. Und sieht geil aus. Preisverdächtig. Grandios. Ach was, ist viel zu teuer. Stimmt. Zahlt der Kunde nie. Schlagen wir lieber einen DIN-lang-Folder vor.

Der Illustrator Joe Wilson und die Papier-Gestalterin Helen Friel haben offensichtlich einen Kunden gefunden, der mitspielte: Das noble Londoner Savoy Hotel bestellte Getränkekarten für seine Beaufort Bar. Und weil man in einer Hotelbar gerne mal seine Sprache verliert, kann man nun zu später Stunde gepflegt auf die aufpoppenden Cocktails deuten – und der Barkeeper weiß bescheid. Zudem sieht man gleich, welches Getränk sich hinter dem einen oder anderen exotischen Namen verbirgt. Klar, Fotos hätten’s auch getan. Aber das hat einfach Klasse.

Da mich schon als Kind die Pop-Up-Dinos, -Riesenbäume und -Burgen faszinierten, gehöre ich natürlich auch zu denen, die begeistert in die oben genannen Dialoge einsteigen. Ich mag sowas …

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Fotografie: Toby Summerskill