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Der Kampf um Wahrnehmung im Internet wird mit allen Mitteln ausgetragen. Seit einiger Zeit ist Clickbait das große Ding im Ringen um Aufmerksamkeit. Damit sind Contentheadlines gemeint, die so sensationell und emotional daher kommen, dass man kaum widerstehen kann – und klickt. Meist verbirgt sich dahinter allerdings nur unnützes Zeugs, das einem wertvolle Lebenszeit stiehlt. Die Seite Heftig bedient sich ausschließlich dieser Mechanik und versorgt den gelangweilten User mit lauter Filmchen, die man nun wirklich nicht gesehen haben muss.

Einige Beispiele:

Mitten in der Nacht springt dieser Mann von einer Brücke, denn was da unten geschieht, kann er nicht fassen.

Etwas bewegt sich unter ihrer Haut. Als sie mit ihrer Hand darüber streicht, weißt du, was es ist.

Unglaublich, was dieser Mann erlebt hat. Am Ende musste ich weinen.

Als Texter müsste ich nun eine solche Vorgehensweise sofort adaptieren und Lines schreiben, die meinen Kunden hohe Klickraten bescheren. Aber ich finde eine derartige Schreibweise unseriös, platt und nervig. Denn nur selten kann der Content das halten, was so eine überzogene Headline verspricht. Der User wird enttäuscht. Zunächst kurzfristig – und in Bezug auf eine Marke möglicherweise auch langfristig.

Anbieter wie Facebook überlegen bereits, wie sie den Einfluss von Clickbaits reduzieren, um ihre Kunden nicht zu vergraulen. Und ob Clickbaits negative Einflüsse auf die Suchmaschinenoptimierung haben, wird ebenfalls heiß diskutiert.

Statt etwas vorzugaukeln, was nicht eintrifft, werde ich weiterhin versuchen, den größtmöglichen Kundennutzen zu transportieren. Das wirkt. Und enttäuscht nicht.

Einen sehenswerten, lustigen Film, der die Wirkung von Clickbaits erklärt, haben Clove and Boots gemacht: